Die Vermeidung und damit die Verursachung von CO2-Emissionen muss für einen erfolgreichen Klimaschutz im Vordergrund stehen. Zum Umgang mit den unvermeidbaren Restemissionen hat die SPD-Fraktion in dieser Woche ein Positionspapier verabschiedet.

Carbon Capture and Storage (CCS), also die Abscheidung und unterirdische Einlagerung von Kohlenstoffdioxid und Carbon Capture and Utilization (CCU), die Nutzung des Kohlenstoffs, sind kein Freifahrtschein für die Weiternutzung fossiler Energie.

Nina Scheer, klima- und energiepolitische Sprecherin:

„Mit dem Positionspapier definiert die SPD-Bundestagsfraktion klare Bedingungen und Leitplanken im Umgang mit Negativemissionstechnologien. Deren Einsatz darf zu keinem Hemmnis oder wettbewerblichen Nachteil für die Vermeidung von CO2-Emissionen oder auch von CO2-Wiederverwertung sein. Die Vermeidung von CO2 muss immer Vorrang haben.“

Robin Mesarosch, zuständiger Berichterstatter:

„CCS darf es nur als Instrument des Klimaschutzes geben und nicht als Instrument, Klimaschutzmaßnahmen zu umgehen. Entsprechend kann CCS nur für unvermeidbare Restemissionen in Frage kommen. Und auch mit CCS müssen wir weiter daran forschen, noch mehr CO2 vermeiden zu können."

Helmut Kleebank, zuständiger Berichterstatter:

„Als SPD-Bundestagsfraktion senden wir ein deutliches Signal: CCS und CCU sind kein Freifahrtschein für die Weiternutzung fossiler Energien. Unter keinen Umständen dürfen Forschung und Innovation im Bereich der CO2-Reduzierung und Vermeidung durch den Einsatz gehemmt werden - das gilt insbesondere für emissionsintensive Prozesse bspw. in der Zement-, Kalk-, Glasindustrie oder in der thermischen Abfallverwertung.

Nur dort, wo CO2-Emissionen unvermeidbar sind, kann die Technologie einen Beitrag für mehr Klimaneutralität leisten. Für uns ist dabei wichtig, dass das dort abgespaltene CO2 einer möglichst langfristigen Bindung in langlebigen Produkten (CCU) zugeführt wird. CO2 bzw. Kohlenstoff wird als Rohstoff in vielen Prozessen benötigt, auch nach dem Ende der fossilen Energiewirtschaft. Eine Nutzung dort ist perspektivisch viel sinnvoller als die Verpressung im Meeresboden."