Freiwilligkeit gewinnt, Zwang verliert

Wir wollen Freiwilligendienste ausbauen und sozial gerecht gestalten – statt sie mit Debatten über eine Pflicht zu beschädigen.
Felix Döring, zuständiger Berichterstatter:
„Die Aussage von Ministerin Prien, dass das aktuelle Engagement des BMBFSFJ zum Ausbau der Freiwilligendienste auch als Vorbereitungsmaßnahme für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr zu sehen sei, irritiert mich zutiefst. In den Koalitionsverhandlungen mit der Union, an denen ich teilgenommen habe, haben wir ein Pflichtjahr bewusst ausgeschlossen.
Vielmehr müssen wir die Debatte zur Modernisierung des Wehr- und Ersatzdienstes nutzen, um Freiwilligendienste zu stärken und für alle zugänglich zu machen – ohne versteckte politische Hintergedanken.
Leider gibt es beim FSJ vielerorts mehr Interessent:innen als verfügbare Plätze. Diese Diskrepanz müssen wir beheben, indem wir die Haushaltsmittel für Freiwilligendienste aufstocken, damit mehr junge Menschen diese wertvolle Möglichkeit wahrnehmen können. Nur durch eine Erhöhung des Taschengeldes für Freiwilligendienstleistende, etwa auf BAföG-Niveau, können wir gewährleisten, dass auch Jugendliche aus einkommensschwächeren Haushalten die Chance haben, sich aktiv für einen Freiwilligendienst zu entscheiden. Einen Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst halte ich deshalb für unterstützenswert.
Wir als SPD-Fraktion setzen uns daher klar für die Stärkung der Freiwilligendienste ein. Solange es dort mehr Bewerber:innen als Plätze gibt, halten wir die Debatte über eine Dienstpflicht für mehr als unpassend.“