Bei der konstituierenden Sitzung des Rats der Samtgemeinde Hanstedt war nichts so wie früher. CDU, UNS und FDP wollten eine Machtdemonstration und hievten ausschließlich Männer in die Spitzenfunktionen - eine deutliche Absage an Frauen in der Politik.

Am 25. November 2021 hat sich der neue Rat der Samtgemeinde Hanstedt konstituiert. In seiner Antrittsrede als 1. Ratsvorsitzender sagte Necdet Savural sehr treffend, dass die Ratsmitglieder unabhängig von den Parteien, denen sie angehören, dem Wohle der Samtgemeinde dienen sollten.

Dem konnte Angela Sanchez, neu gewähltes Ratsmitglied und Vorsitzende der neu gebildeten Gruppe von Bündnis 90/Die Grünen-SPD, nur beipflichten. „Angesichts der großen Herausforderungen, denen wir uns aufgrund des Klimawandels gegenübersehen, müssen wir parteiübergreifend unsere Kräfte bündeln,“ sagt Angela Sanchez. „Grüne und SPD haben sich deswegen zusammengetan, da wir viele Überschneidungen in unseren Wahlprogrammen haben,“ ergänzt Dr. Manfred Lohr, stellvertretender Gruppenvorsitzender. „Ziel dieses Bündnisses ist es, der Samtgemeinde Hanstedt eine sozial ökologische Ausrichtung zu geben,“ sagt Ulrike Müller, Mitglied des Rates der Samtgemeinde Hanstedt und Kreistagsabgeordnete von B90/Die Grünen, „wir können aber nur die Herausforderungen unserer Zeit lösen, wenn wir alle gemeinsam um die besten Lösungen ringen und gute Anträge unterstützen, ganz gleich, von wem sie stammen.“

„In der kommenden Wahlperiode brauchen wir deswegen ein stärkeres Augenmerk auf das Klima“, erklärt Ratsmitglied Günter Meschkat (SPD), „deswegen sollte der Begriff „Klima“ im Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen mit aufgeführt werden“. „Gerade nach den vergangenen Dürresommern gibt es eine große Sensibilisierung für die sich anbahnende Klimakatastrophe“, pflichtet ihm Ratsmitglied Detlef von Elling (B90/Die Grünen) zu.

Leider hat die große Mehrheit von CDU/FDP und UNS das nicht so gesehen. Obwohl auch in diesen Gruppierungen das Grundwasser in der Heide teilweise ein Thema ist, wurde dieser Antrag nicht unterstützt. Ob das wohl nur daran lag, dass der Vorschlag nicht von der „Großen Koalition“ aus CDU/FDP und UNS kam?

„Bei der konstituierenden Sitzung war von Zusammenarbeit zum Wohle der Samtgemeinde jedenfalls nichts zu merken“, schließt Angela Sanchez ab, „die Stellvertretungen des Ratsvorsitzenden, des Samtgemeindebürgermeisters und im Samtgemeindeausschuss wurden von der CDU/FDP-Gruppe und der UNS unter sich aufgeteilt, ausschließlich mit Männern.“

Und schon war die Rede des 1. Ratsvorsitzenden nur noch Schall und Rauch.