Marcus Bosse, umweltpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:

„Die grüne baden-württembergische Umweltministerin startet offenbar mit Realitätssinn in ihr neues Amt. Auch die niedersächsischen Grünen sollten sich an der Haltung ihrer Ministerkollegin ein Beispiel nehmen und nicht von Wolfsromantik schwärmen.

Niemand tut dem Wolf und dessen Akzeptanz in der Gesellschaft einen Gefallen, wenn wir die Augen vor der Realität verschließen und die Probleme, gerade mit verhaltensauffälligen Wölfen, ignorieren oder kleinreden.

Die niedersächsischen Grünen sollten vielmehr die verantwortungsvolle Wolfspolitik unseres Umweltministers Olaf Lies unterstützen, statt weiter mit populistischen Nebelkerzen um sich zu werfen.

Für ein verantwortungsvolles Wolfsmanagement hilft es überhaupt nicht weiter, wenn man der Gesellschaft ständig vorgaukelt, der Herdenschutz alleine wird’s im Umgang mit dem Wolf schon richten.

Auch ein Sprachgebrauch, in dem von ‚rechtswidrigen Abschüssen‘, ‚Wild-West-Methoden‘ und ‚Abschusslisten im Umweltministerium‘ gesprochen wird oder die geschulten, mit der Entnahme beauftragten Jäger als ‚Täter‘ diffamiert werden, ist mehr als kontraproduktiv für eine sachliche Debatte im Umgang mit dem Wolf.“

Hintergrund:

Die neue, grüne Umweltministerin in Baden-Württemberg Thekla Walker hat sich gestern zur Ausrichtung der künftigen Wolfspolitik in ihrem Bundesland geäußert. In diesem Zusammenhang hat sie auch auf die Notwendigkeit verwiesen, verhaltensauffällige Wölfe zu entnehmen, um die gesellschaftliche Akzeptanz des Wolfes nicht zu gefährden.